Du hast dir bestimmt schon Gedanken, über die richtige Höhe der Beiträge gemacht. Kostendeckend und mit ein wenig Spielraum für Investitionen und das operative Geschäft lautet die gängige Herangehensweise. Werfen wir mal einen Blick auf die am meist verbreitetsten Arten der Beitragsgestaltung.
Solidaritätsprinzip
- Es gibt einen Beitrag für alle Mitglieder.
- Abstufungen nach unten bzw. nach sozialen Gesichtspunkten (Seniorenbeitrag, Geschwisterbeitrag, Studentenbeitrag) sind möglich.
- Die Zugehörigkeit zu einer oder mehrerer Abteilungen spielt keine Rolle.
- Wer mehrere Aktivitäten ausübt zahlt die gleiche Summe, wie jemand der nur sporadisch in einer kostengünstigen Sportart aktiv ist.
Weil eben nicht alle Abteilungen gleich viel Kosten und identische Erlöse erzielen, gibt es ein zweites Beitragsgestaltungsprinzip. Die Vereine versuchen an dieser Stelle eine Kostengerechtigkeit herzustellen, indem Mitglieder unterschiedliche Beiträge zahlen.
Solidaritätsprinzip vs. Verursachungsprinzip: Welches Beitragssystem ist besser?
Das Solidaritätsprinzip mit dem Verursachungsprinzip einander abzuwägen ist gar nicht so einfach. Kleine Vereine fahren oftmals gut damit, einen Solidaritätsbeitrag zu erheben. Das ist beim Einzug der Beiträge und bei Verwaltungsaufwänden einfacher zu bewerkstelligen. Bei großen Vereinen mit mehreren Sparten macht es Sinn, die Kosten der Mitglieder auf die Verursacher zu verteilen. Das ist aber keine Regel oder Empfehlung, denn es gibt auch viele große Vereine, die erfolgreich mit einem Solidaritätsbeitrag arbeiten.
Das Verursachungsprinzip ist transparenter und gerechter für die Mitglieder – das Solidaritätsprinzip ist hingegen für alle Beteiligten mit weniger Aufwand verbunden. Außerdem bleibt ein Instrument der Querfinanzierung, was beim Verursachungsprinzip nicht gegeben ist oder schwächer ausfällt.
Wenn du mit dem Solidaritätsprinzip arbeitest und eine Ungerechtigkeit im System prüfen möchtest, empfehlen wir dir eine Zeit lang Kostenstellen in vereinfachter Form zu nutzen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
- Nachgelagert: Nimm einen alten Jahresabschluss und versuche die Kosten auf die Abteilungen herunterzubrechen. Dafür brauchst du nicht jeden einzelnen Beleg. Es ist eine gute Option, um Ungerechtigkeiten zu identifizieren.
- Live-Betrieb: Du führst die Kostenstellen für einen gewissen Zeitraum ein, ggf. auch nur für einzelne Abteilungen und überprüfst, ob möglicherweise Ungerechtigkeiten vorliegen. In der Regel haben die Abteilungsleiter bereits Abrechnungen vorliegen, sodass dir diese Variante die Arbeit erleichtert.