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Kegeln Regeln: Alle Spielregeln für den Kegelsport

In diesem Artikel erfährst du alles rund um das Reglement im Kegelsport. Von der Bahn bis hin zu den Unterschieden zum Bowling.
Das Kegeln ist ein beliebter Breiten- und Freizeitsport, bei dem Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen und Altersklassen zusammenkommen. Ein Sport, der sowohl im Freizeitbereich als auch in professionellem Ligabetrieb ausgeübt werden kann und reichlich Spaß, Freude und Spannung verspricht. Nahezu jeder hat früher oder später mit dem Bowling oder Kegeln Bekanntschaft gemacht und den beliebten Freizeitsport kennengelernt. Doch wie funktionieren eigentlich die allgemeinen Kegelregeln? Obwohl der Kegelsport einen hohen Bekanntheitsgrad genießt, sind die allgemeinen Spielregeln in Bezug auf Fehlwürfe, Wurfwertung, Kleidung und Wettbewerbe weitestgehend unbekannt. In diesem Artikel erklären wir euch ausführlich die wichtigsten Regeln beim Kegeln, damit ihr euch beim nächsten Kegeltreff auf das Wesentliche konzentrieren könnt.

Die Geschichte des Kegelns

Das Kegelspiel zählt zu den ältesten Sportarten. Bereits aus der Zeit des antiken Ägyptens konnten Archäologen bei Ausgrabungen Teile eines Kegelspiels finden, die auf 3.500 v. Chr. datiert sind. Der Ursprung des heutigen Kegelns geht auf das frühe europäische Mittelalter zurück. Wissenschaftler konnten herausfinden, dass volkstümliche Kegelspiele seit dem 12. Jahrhundert existieren und als weit verbreitetes Volksvergnügen organisiert stattfanden. In Xanten am Niederrhein ist eine Kegelgilde aus dem Jahr 1300 belegt, die ihre Einnahmen dem Bau einer Kirche stiftete. 

Bis ins 18. Jahrhundert wurde ausschließlich im Freien gekegelt. Auf jedem Jahrmarkt und auf jeder größeren Hochzeit wurde der allseits beliebte Freizeitsport präsentiert. Deutsche Auswanderer brachten das Kegelspiel in ferne Länder wie Brasilien und Australien. Engländer und Niederländer etablierten das Kegeln in den USA, wo der Sport schnell einen breiten Anklang fand. Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich insbesondere in deutschen Großstädten feste Kegelgemeinschaften, die schnell einen sportlichen Wettbewerb in den Vordergrund stellten. Im Jahre 1921 ließ der Deutsche Kegelbund (DKB) die erste Scherenbahn zu, ehe im Jahre 1929 auch erste Bowlingbahnen in Deutschland entstanden sind.

Regeln beim Kegeln: Wettbewerbsformen und allgemeine Spielregeln

Je nach Spielform verfolgen Kegelspieler zwei übergeordnete Ziele: Entweder die größtmögliche Anzahl an Kegeln mit einem Wurf (Schub) umzuwerfen, oder eine bestimmte Konstellation der Kegel (Bilder) zu werfen. Jeder Spieler hat zwei Würfe – bleiben nach dem ersten Wurf Kegel stehen, darfst du ein zweites Mal werfen. Die gefallenen Kegel sind als Punkte aufzuschreiben und am Ende des Spiels zu addieren. Das offizielle Regelwerk gibt 9 Spielrunden vor, was privat allerdings nach Belieben ausgelegt werden darf. Gespielt werden kann als Mannschaft oder auch im eins gegen eins bzw. zwei gegen zwei. Die Anzahl der Mitspieler ist im Freizeitbereich nicht begrenzt. Als Grundlage für die Kegel Regeln verwenden wir die offizielle Spielverordnung des DKB. Diese gilt grundsätzlich für den organisierten Ligabetrieb, ist aber auch im Freizeitbereich praktikabel. Erwähnung finden allgemeine Spielregeln, die im Freizeitbereich von Bedeutung sind.

So funktioniert das Kegeln

Kegelaufstellung

Gespielt wird auf 9 Kegel, die als Raute eingeordnet sind. Im Kegelsport ist jeder Kegel mit einem Namen versehen:

1 = Vorderkegel 
2 = linker Vordergassenkegel 
3 = rechter Vordergassenkegel 
4 = linker Eckkegel 
5= König 
6 = rechter Eckkegel 
7= linker Hintergassenkegel 
8= rechter Hintergassenkegel 
9 = Hinterkegel

Wurfwertung

Unabhängig davon, welches Kegelspiel gespielt wird, zählt die Anzahl der gefallenen Kegel. Viele Kegelbahnen sind mit einem elektronischen Bildanzeiger ausgestattet, woraufhin die Zählung automatisch erfolgt. Fehlt der Kegelbahn eine automatisierte Darstellungsform, werden die Punkte vom Schiedsrichter auf vorgesehenen Bögen aufgeschrieben. Im Freizeitbereich kann die Wurfwertung von jedem beliebigen Mitspieler übernommen werden. Übrigens: Kugeln, die dem Spieler entfallen und über die Abwurflinie rollen, werden als gültiger Wurf gewertet. 

Gerade bei Anfängern kommen einige Würfe zustande, bei denen fraglich ist, ob die gefallenen Kegel in die Wertung einfließen können. Wir klären euch über gängige Fehlwürfe beim Kegeln gerne auf:

  • Fallen unmittelbar nach Abwurf der Kugel ein oder mehrere Kegel vorzeitig um, bevor die Kugel sie erreicht hat, ist der Wurf ungültig und muss wiederholt werden. Das gilt auch, wenn der Stellautomat die Kegel vor Ankunft der Kugel hochzieht. 

  • Kugeln, die auf das Kegelfeld einlaufen, bevor die Automatik bereit ist, sind zu früh gespielt. Auch hier wird das Ergebnis nicht gewertet und es bedarf einer Wurfwiederholung. Sollte die Kugel ein weiteres Mal zu früh einlaufen, wird der Wurf als „Nullwurf“ gewertet. Offensichtliche Fehler in der Elektronik bzw. Automatik sind von dieser Regelung nicht betroffen.

Fehlwürfe beim Kegeln

Der Fehlwurf beim Kegeln ist das Nichttreffen von Kegeln, das Anbanden oder das Ablaufen der Kugel in die Fehlwurfrinne. Solche Fehlwürfe werden mit „X“ aufgeschrieben. Der Schreibautomat wertet Fehlwürfe als „0“. Sogenannte Nullwürfe sind Würfe, die nach erfolgter Verwarnung weiterhin unvorschriftsmäßig ausgeführt werden. Diese Verstöße führen im Ligabetrieb zu einer Verwarnung und bei Wiederholung zur Nullwurfwertung:
  • Aufsetzen der Kugel neben oder hinter der Aufsatzbohle  
  • Übertreten des Grenzstriches am Ende der Aufsatzbohle 
  • Zu früher Abwurf der Kugel
  • Berühren des Bodens mit Händen oder Knien 
  • Abstützen an der Wand oder Kugelrücklauf nach Einnahme der Startaufstellung

Bekleidung

Wer an offiziellen Kegelwettkämpfen teilnehmen möchte, muss eine entsprechende Sportkleidung tragen. Eine Kegelmannschaft muss grundsätzlich einheitlich gekleidet sein. Die Schuhe sind von dieser Regelung ausgenommen. Im Freizeitbereich ist ein Kegel-Shirt nicht zwingend erforderlich. Trotzdem kann ein einheitlicher Look mit selbst gestalteten Kegel-Trikots auch für Freizeitgruppen interessant sein, um ein nettes Identifikations- und Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln.
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Länge Kegelbahn: Maße der verschiedenen Kegelbahnen

In Deutschland wird auf vier verschiedenen Bahnarten gekegelt: Asphalt- (Classic-), Bohle-, Bowling- und Scherenbahn. Auf jeder Bahnart finden Meisterschaften, Ligaspiele und Pokalwettbewerbe unter den jeweiligen Sportordnungen statt.

Die Asphaltbahn (Classicbahn)

Der Anlauf und die Auflagebohle (Länge: 5,50 m und Breite: 0,35 m) sind aus Linoleum. Die Kugellauffläche ist aus Asphalt bzw. Kunststoff und hat eine Gesamtlänge von 19,50 m und eine Breite von 1,50 m. Die Classicbahn ist insbesondere in Süd- und Ostdeutschland (u. a. Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Berlin) sehr beliebt.

Bohlebahn

Die Bohlebahn besteht aus Holz oder Kunststoff und ist gekehlt. Sie hat eine Gesamtsteigung von 10 cm vom Beginn der Auflagebohle bis zum Kegelstand. Weil die Bahn mit 23,50 m Länge und 0,35 m Breite sehr lang und schmal ist, kann nur auf die Vollen gespielt werden. Das Abräumen ist hier nicht möglich. Die Bohlebahn ist überwiegend in Norddeutschland (Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) zu sehen.

Scherenbahn

Wie bei der Bohlebahn ist auch bei der Scherenbahn die Kugellauffläche aus Holz oder Kunststoff. Die Lauffläche von der Aufsatzbohle bis zur Schere hat eine Länge von 9,50 m und eine Breite von 0,35 m. Die Bahn verbreitet sich scherenartig auf einer Länge von 8,50 m bis auf 1,25 m beim Kegelstand. Scherenbahnen sind in Westdeutschland (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland) sowie in den westlichen Nachbarländern Niederlande, Luxemburg und Belgien sehr häufig zu sehen.

Bowlingbahn

Die Lauffläche der Bowlingbahn ist 18,29 m lang und 1,06 m breit. Die Bowlingbahn besteht aus lackiertem Holz oder Kunststoff. Grundsätzlich wird jede Bowlingbahn mit einem dünnen Ölfilm überzogen, um den Ball nicht bei jeder Rotation gleich in die Rinne zu führen. Bowlingbahnen sind insbesondere in den USA anzutreffen. Aber auch in Deutschland bzw. in Europa haben sich Bowlingbahnen fest etabliert.

Der Unterschied zwischen Bowling und Kegeln

Beim Bowling ist das Spielgerät als Ball zu bezeichnen – beim Kegeln handelt es sich hierbei um eine Kugel. Darüber hinaus ist der Bowlingball schwerer und verfügt über drei Löcher für die beiden mittleren Finger und den Daumen. Bowlingbahnen sind mit einem Ölfilm überzogen und generell etwas länger bzw. breiter. Statt auf 9 Kegel, wird beim Bowling auf 10 Pins geworfen - die Pins sind in einem gleichseitigen Dreieck angeordnet. Der gesamte Wurfablauf und die Bewegungen des Spielers sind beim Bowling wesentlich anders. Das Bowling basiert auf einer 4-Schritt-Technik, während das Kegeln über eine Gleitschritt-Technik gelehrt wird. Auch beim Bowling wird bei offiziellen Wettbewerben auf ein spezielles Bowling-Shirt Wert gelegt. Du möchtest das Bowling-Shirt deines Teams selbst gestalten? Dann wirf einen Blick in unseren Online-Konfigurator und gestaltet euer neues Bowling-Trikot!
Die Regeln beim Kegeln unterscheiden sich vom Bowling.

Die beliebtesten Kegelspiele

Die Berg- und Talfahrt

Bei der Berg- und Talfahrt spielt jeder gegen jeden. Jeder gefallene Kegel gibt einen Punkt. Das Spiel beinhaltet acht Durchgänge in die Vollen. Die Anzahl der Durchgänge kann insbesondere bei wenigen teilnehmenden Spielern (10 oder 12 Durchgänge) variieren. In der ersten, dritten, fünften und siebten Runde sollen so viele Punkte wie möglich erzielt werden. In allen anderen Runden geht es darum, so wenig Punkte wie möglich zu erzielen. 

Die Punkte aus den Minusrunden werden von den Plusrunden subtrahiert und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt.

Immer mehr / Immer weniger

Immer mehr / Immer weniger ist ein sehr einfaches Kegelspiel: Ziel ist es, immer mehr Kegel umzuwerfen, als der vorherige Spieler. Wer das schafft, bekommt alle geworfenen Punkte gutgeschrieben. Wer weniger oder gleich viele Kegel umwirft, bekommt null Punkte. 

Gespielt werden sieben Runden. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel. Gleichermaßen funktioniert die Variante „Immer weniger“. Hier muss der Vorgänger beim Werfen unterboten werden. Die Zählweise funktioniert identisch zur „Immer mehr“ Variante.

Große und kleine Hausnummer

Bei der großen Hausnummer wird mit drei Würfen eine möglichst hohe dreistellige Zahl geworfen. Nach jedem Wurf entscheidet der Spieler, an welcher Position (Einer-, Zehner- oder Hunderterstelle) die geworfene Zahl platziert wird. Eine 9 platziert man idealerweise nach vorne und eine 1 nach hinten. Doch an welcher Stelle platziert man eine 6 oder 7? 

Bei der großen Hausnummer sind auch ein wenig Taktik und Selbsteinschätzung gefragt. Das macht das Spiel sehr spannend. Analog zur Großen funktioniert auch die kleine Hausnummer. Hier gewinnt der Spieler mit der niedrigsten dreistelligen Zahl. Bande und Pudel zählen in diesem Fall 9.

Mensch ärgere dich nicht

Pro Runde hat jeder Spieler einen Wurf, wobei die Ergebnisse laufend addiert und als Zwischensumme aufgeschrieben werden. Wie auch beim bekannten Brettspiel kann man die Mitspieler ganz schön ärgern. 

Wer mit dem Wurf auf die gleiche Summe des Vorgängers kommt, wirft diesen raus. Das heißt: Der rausgeworfene Mitspieler fängt wieder bei Null an. 

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 30 Punkte erreicht hat. Die Spieler, die am Ende der Reihe werfen, sind etwas benachteiligt. Demnach ist die Auslosung einer Reihenfolge sehr sinnvoll.

Zusammenfassung: Die wichtigsten Kegelregeln auf einem Blick

Gerne fassen wir dir die wichtigsten Kegelregeln im nachstehenden Abschnitt zusammen:


1. Gespielt wird mit 6 Personen oder einer beliebigen Anzahl im Freizeitbereich. 
2. Gespielt wird in Mannschaften oder in ausgewählten Duellen (1 vs. 1 oder 2 vs. 2). 
3. Jeder Spieler hat 2 Würfe pro Durchgang. 
4. Ein Spiel sieht 9 Spielrunden vor. Die Spielrunden sind im Freizeitbereich beliebig zu gestalten. 
5. Ziel ist es, so viele Kegel wie möglich umzuwerfen oder bestimmte Wurfbilder zu erzeugen. 
6. Die Punktzahl, sprich die umgeworfenen Kegel, werden aufgeschrieben und am Ende des Spiels addiert. 
7. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten.

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