Was ist Kraftausdauer?
Eine Kraftausdauer Definition ist gar nicht so einfach. Denn gerade beim Training wird entweder die Ausdauer oder die Kraft fokussiert. Die Sportwissenschaft würde den Begriff eher „lokale anaerobe dynamische oder statische Ausdauer” nennen.
Warum ist das so?
Wird weniger als 15 bis 20 Prozent der Maximalkraft eingesetzt, ist die Muskelspannung noch so gering, dass die Kapillaren nicht komprimiert werden und Blut ungehindert fließen kann, um den Muskel mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. In diesem Fall handelt es sich noch um aerobe Arbeit bzw. Ausdauer. Erst ab 30 Prozent der Maximalkraft beginnt die Kompression der zuführenden Blutgefäße und erst ab 50 bis 60 Prozent der Maximalkraft gibt es einen Durchblutungsstopp.
Während des Trainings ist der Übergang von aerober zu anaerober Arbeit meist fließend. Sowohl durch das Erhöhen der Bewegungsfrequenz als auch die Steigerung der Belastungsintensität und die sich dadurch komprimierenden Blutgefäße entstehen immer mehr anaerobe Stoffwechselprozesse.
Entsprechend kurz ist die Belastungszeit, in welcher vor allem anaerob gearbeitet wird. Sie liegt zwischen 6 und 120 Sekunden. Bei längerer Belastung werden immer mehr aerobe Prozesse gestartet, dafür sinkt jedoch die Intensität.
Lokal ist die Ausdauer, weil maximal ein Siebtel bis ein Sechstel der gesamten Skelettmuskelmasse involviert sind. Das entspricht der Muskelmasse eines Beins. Wird mehr Muskelmasse eingebunden, handelt es sich um „allgemeine Ausdauer”. Das ist z.B. beim Ausdauertraining auf dem Rad oder beim Laufen der Fall.
Anaerob ist die Kraftausdauer, weil sie vor allem in einem Bereich gefragt ist, wenn die Muskeln für kurze Zeit nicht mit Sauerstoff versorgt werden.
Aus diesen Tatsachen folgt eine komplexere Definition von Kraftausdauer:
„Kraftausdauer ist die Fähigkeit, in einer Belastung im Bereich 6-120s ohne Sauerstoff unter Beteiligung von ca. 15% der Skelettmuskelmasse eine möglichst große Leistung zu erbringen."