Die Kraftausdauer kannst du im Kraftraum z.B. beim Bankdrücken trainieren.
Allgemein sind 50-60% des 1RM für 15-30 Wiederholungen empfohlen, wenn die Kraftausdauer relativ als gegebener Prozentsatz des 1RM gemessen wird. Dabei solltest du Folgendes im Blick behalten:
- maximale Belastungsdauer von zwei Minuten, um im anaeroben Bereich zu bleiben
- Verbesserungen auf energetischer Ebene sind dein Ziel: anaerobe Glykolyse und Aushalten hoher Laktatwerte
Für eine Steigerung der Kraftausdauer kann es aber auch sehr hilfreich sein, die Maximalkraft zu verbessern. Was davon in welcher Situation sinnvoller ist, verdeutlicht das folgende Beispiel.
Beispiel: Ich konnte vorher 50 kg auf der Bank 30x drücken bei einem 1RM von 100 kg. Die 50 kg entsprechen also 50% des 1RM. Ich absolviere ein 6-wöchiges Training mit 3x30 Bankdrücken mit 50 kg. Mein 1 RM steigert sich auf 110kg. Dann teste ich die Kraftausdauer nun mit 50 kg (=45% 1RM) oder mit 55 kg (weiterhin 50% 1RM). Bei letzterem Ansatz hat die genannte Trainingsmethode den größten Leistungszuwachs. Bei der absoluten Methode hat je nach Athlet die Steigerung der Maximalkraft mit entsprechendem Training im Bereich 1-5 Wiederholungen eine mindestens genauso gute Leistungsverbesserung.
Daraus folgt: Ein Training, das zum einen die Kraftausdauer trainiert mit 50-60% des 1RM für 15-30 Wiederholungen und zum anderen die Maximalkraft fokussiert, ist am erfolgreichsten. Die Wahl der Trainingsmethode sollte sich an deinem Stärken/Schwächen-Profil orientieren.
Verfügst du bereits über eine gute Maximalkraft und hast du diese entsprechend über einen langen Zeitraum trainiert, ist ein neuer Reiz und der Fokus auf die Kraftausdauermethode sinnvoll, um die Kraftausdauer zu verbessern.
Hast du bei der Maximalkraft noch großes Potenzial, lohnt es sich, zuerst dieses Potenzial durch Maximalkrafttraining auszuschöpfen.