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Sponsoringvertrag – praktischer Ratgeber für Vereine und Sportler:innen

Sponsoring ist für Vereine und Sportler:innen wichtig. Denn Sponsoren sorgen neben Mitgliedsbeiträgen oder dem eigenen Kapital für die finanzielle Absicherung. Wer einen Sponsor gefunden hat, kann diese Unterstützung auch vertraglich festhalten. Doch was muss in einem Sponsoringvertrag stehen und ist er überhaupt erforderlich? Wir geben die Antworten.

5 praktische Gründe, die für einen Sponsoringvertrag sprechen

Wie in allen Geschäftsbeziehungen gibt es auch beim Sponsoring die Möglichkeit, diese Beziehung mit einem Vertrag zu besiegeln. Dafür sprechen handfeste Gründe: 

  1. Ein Vertrag definiert euer Sponsoring genau. Die „Leistungen“ des Sponsors werden darin aufgeführt. 
  2. Beide Parteien sichern sich rechtlich ab. Das schafft Sicherheit und eine faire Basis für beide. 
  3. Durch präzise Formulierungen im Vertragswerk lassen sich mögliche rechtliche Auseinandersetzungen vermeiden. 
  4. Der Vertrag klärt eindeutig, wie lange und in welchem Umfang das Sponsoring erfolgt. So können beide Seiten besser planen und du kannst dich vor Ablauf des Sponsoringvertrags schon früher um neue Sponsoren oder eine Verlängerung beim aktuellen Sponsor kümmern. 
  5. Mit einem Sponsoringvertrag haben beide Parteien ein wichtiges Dokument, das sie beim Finanzamt vorlegen können.

Du siehst, es spricht vieles dafür, einen Vertrag mit deinem Sponsor abzuschließen. Im nächsten Abschnitt zeigen wir dir, was ein Vertragswerk enthalten sollte.

Was muss alles in einem Sponsorenvertrag stehen?

Jeder Vertrag ist ein rechtlich bindendes „Geschäft“, das zwei oder mehr Parteien miteinander eingehen. Umso wichtiger ist es, dass der Sponsoringvertrag alle wichtigen Aspekte enthält. 

An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass wir keine verbindliche rechtliche Beratung rund um den Sponsoringvertrag geben. Du solltest vertragliche Angelegenheiten immer mit einem Profi, also einem Anwalt durchgehen, bevor du unterschreibst oder einen Sponsoringvertrag rausgibst.
Wir können dir aber grundsätzlich vorstellen, was in einem Sponsoringvertrag stehen sollte.
Es ist immer am einfachsten, wenn du einen Standard-Hauptvertrag erstellst. In den Anlagen werden dann z.B. Werbemittel, Aktionen oder zusätzliche Vereinbarungen aufgeführt

So kann das dann aussehen:

Präambel 
§ 1 Vertragsgegenstand: Was ist der Inhalt des Vertrags? Worum geht es? 
§ 2 Leistungen und Rechteeinräumung des Vereins: Welche Leistungen muss der Verein, müsst also ihr liefern? Welche Rechte räumt ihr dem Sponsor ein? 
§ 3 Leistungen des Sponsors: Was muss der Sponsor euch im Rahmen des Vertrags liefern? 
§ 4 Vertragslaufzeit und Geltungsbereich: Wie lange läuft der Vertrag? Für welche Regionen ist er gültig? 
§ 5 Haftung und Schadensersatz: Wer haftet in Schadensfällen und wenn ja, in welcher Höhe? 
§ 6 Vertraulichkeit, Loyalität und Schweigepflicht: Darf über die Vertragsinhalte mit anderen gesprochen werden? 
§ 7 Datenschutzbestimmungen: Wie werden die erhobenen Daten gespeichert? 
§ 8 Allgemeine Bestimmungen 
§ 9 Vertragsunterschriften

In der Anlage: 
§ 1 Vertragslaufzeit: Hier könnt ihr noch einmal die Laufzeit des Vertrags präzisieren und ggf. Hinweise zu Verlängerung und Kündigung angeben. 
§ 2 Leistungsgegenstände: Dieser Punkt geht noch genauer auf den Umfang des Sponsorings ein. 
§ 3 Zahlungsmodalitäten: Hier kann aufgeführt werden, wie der Sponsor euch unterstützt, z.B. mit Bargeld oder Sachleistungen. 
§ 4 Durchführungsbestimmungen: Wie genau soll das Sponsoring erfolgen?

Wie erstelle ich einen Sponsoringvertrag?

Beim Erstellen des Sponsoringvertrags kannst du dich erst einmal an gängigen Mustern orientieren. Das lässt sich zunächst auch ohne Anwalt erledigen. Geht einfach Punkt für Punkt durch und ergänzt, was darinstehen sollte.
Theoretisch benötigt ihr für das Aufstellen eines Sponsoringvertrags keinen Anwalt. Dennoch ist es ratsam, sich anwaltliche Hilfe zu holen. Schließlich sollten die einzelnen Punkte im Vertrag rechtlich bindend sein. Es ist niemandem geholfen, wenn ein selbst erstelltes Vertragswerk zu unpräzise oder juristisch anfechtbar ist.

Ein Anwalt kann den von euch erstellten Vertrag prüfen und korrigieren. Der finanzielle Aufwand lohnt sich in der Regel, denn das Gute ist: Ihr könnt den einmal erstellen Sponsoringvertrag dann immer als Muster für alle weiteren Sponsoren verwenden. Verändert werden müssen dann nur noch die Vereinbarungen, der Vertragspartner sowie die Leistungen.
Es ist wichtig, dass in einem Sponsoringvertrag alle Leistungen des Sponsors und deine Gegenleistung ausführlich und präzise erfasst werden. 
Unbedingt notwendig ist eine Laufzeit. Empfehlenswert sind hier zwei oder drei Jahre. So könnt ihr langfristiger planen.

Unser Tipp: Schickt euren Sponsoringvertrag vorher per PDF zur Durchsicht an den Sponsor. Sind alle Punkte akzeptiert, erhält der Sponsor den Vertrag schriftlich. Er muss dann nur noch unterschreiben. 
Diese Vorgehensweise schafft Vertrauen und stärkt eure partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Wer muss den Sponsoringvertrag unterschreiben?

Wie alle Verträge muss auch der Sponsoringvertrag von beiden Vertragsparteien unterschrieben werden. 
Beide unterschreibenden Personen müssen zur Unterschrift berechtigt sein, also „Prokura“ besitzen. Sonst ist die Unterschrift nicht gültig.

Bsp.: Es kann nicht jedes Mitglied aus deinem Verein unterschreiben, sondern in der Regel nur der Schriftführer, Kassenwart bzw. ein Mitglied aus dem Vorstand.

Muster Sponsoringvertrag – inkl. PDF-Download

Ganz wichtig: Sponsorenverträge solltest du immer juristisch abklären lassen. Eine genaue Vorlage gibt es demnach nicht. Du kannst du aber erst einmal an einem Muster für einen Sponsoringvertrag orientieren. 

Wir empfehlen dir immer folgende Vorgehensweise: Entweder du wendest dich gleich an einen Anwalt für Vertragsrecht und bittest ihn, mit dir einen Vertrag aufzusetzen. Oder du entwirfst einen Vertrag und gehst diesen anschließend mit einem Fachanwalt durch. So bist du rechtlich auf der sicheren Seite.

Fazit: Ein Sponsoringvertrag ist eine wichtige Absicherung für beide Parteien und schafft mehr Transparenz

Rechtlich ist der Sponsoringvertrag nicht verpflichtend. Dennoch ist es ratsam, dass Vereine oder Individualsportler einen solchen Vertrag aufsetzen, wenn sie mit Sponsoren zusammenarbeiten. Das schafft auf beiden Seiten Sicherheit und hilft euch beim Planen eurer Finanzen.

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