Aller Anfang ist schwer: Wer bereits eine ordentliche Juniorenabteilung vorzuweisen hat, wird sich in Geduld üben müssen, ehe flächendeckender Erfolg zu verzeichnen ist. Hinzu kommt, dass die Auf- und Abstiegsregelungen in den jeweiligen Verbänden meist kompliziert und undurchsichtig sind. Teilweise ist es so, dass das Team die eigens erspielte Tabellenplatzierung in das nächste Jahr „mitnehmen“ kann. Manchmal muss der Jahrgang aber auch eine Platzierung der jeweils jahrgangsälteren Mannschaft übernehmen. Wichtig ist, dass der Verein geduldig ist und schrittweise eine erfolgreiche Juniorenabteilung aufbaut. In den nachstehenden Abschnitten erläutern wir die wichtigsten Kriterien für gute Jugendarbeit im Verein.
Qualifizierte Trainer sind das A und O für erfolgreiche Jugendarbeit
Die sportliche Ausbildung der Juniorenteams ist das entscheidende Kriterium für den Erfolg der Mannschaften. Es gilt von klein auf bestmögliches Training anzubieten und die Kinder in sportspezifischen Punkten altersgerecht und zeitgemäß auszubilden. Dafür braucht es in erster Linie qualifizierte Trainer, die sportliches Fachwissen und soziale Kompetenzen mitbringen. Es ist logisch, dass nicht jeder Sportverein die besten Übungsleiter beschäftigen kann. Die meisten Vereine sind knapp bei Kasse und darauf angewiesen, dass die Übungsleiter mit viel Herz und Engagement der Sache nachgehen, ohne dabei Geld zu verdienen. Daher ist es wichtig die oftmals ehrenamtlich tätigen Trainer über die Sportfachverbände qualifiziert auszubilden. In den meisten Sportarten gibt es Trainerlehrgänge in unterschiedlichen Stufen, sodass Trainer sich das Knowhow von verschiedenen Experten aneignen können.
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diesem Blogbeitrag.
Nicht nur Fachverbände tragen zur Weiterentwicklung bei, sondern auch Hospitationen in leistungsorientierteren oder professionellen Vereinen. Ein Amateurklub ist gut beraten Kooperationen mit Profivereinen aus der Region zu schaffen. So können Trainer auch an anderer Stelle zusätzliches Wissen gewinnen und ihre Performance verbessern. Darüber hinaus ist in einem Sportverein häufig mehr Wissen vorhanden als angenommen. Es gibt immer jemanden, der viel Erfahrung hat und erfolgreich war und somit sein Wissen mit anderen Trainern teilen kann. Kreiert interne Workshops und helft euch gegenseitig die Ausbildung der Kinder zu verbessern.
Zweitvertretungen melden und im Verein etablieren
Viele Vereine, die in der Jugend erfolgreich arbeiten wollen, streben nur die Meldung von leistungsorientierten Mannschaften an. Das birgt in sportlicher Hinsicht allerdings die Gefahr viele Potenziale zu verlieren. Es ist nicht bei jedem Kind sofort zu erkennen, wie gut es sich sportlich entwickeln wird und in welcher Liga es irgendwann spielen kann. Viele Kinder haben über einen gewissen Zeitraum einen körperlichen Vorteil, der sich sportlich auch bemerkbar macht. Andere Kinder können auch erst viel später mit leistungsorientierten Aspekten im Sport umgehen. Außerdem sind auch soziale Komponenten im Umfeld der Kinder entscheidend für die Entwicklungskurve im Sport. Ab der Pubertät kommen unterschiedliche Verletzungsanfälligkeiten hinzu, die ebenfalls ausschlaggebend für die sportliche Weiterentwicklung sind. Und für den Sportverein noch viel entscheidender: Es ist möglich, dass einige Leistungsspieler den Verein verlassen, um beispielsweise noch höherklassiger zu spielen. Ist die Altersklasse im Verein nur einmal vertreten, wird es sehr schnell schwierig die Mannschaft in der entsprechenden Liga zu halten. Mit einer Zweitvertretung sind solche Lücken viel schneller zu füllen.
Sportliche Leiter etablieren, die die Jugendleitung entlastet
Vielen Sportenthusiasten ist das Bild des eisernen Jugendleiters, der gefühlt Tag und Nacht für den Verein arbeitet und sich jeder Aufgabe annimmt, bestens bekannt. Ohne ihn geht nichts mehr und ohne ihn wird auch so gut wie keine Entscheidung gefällt. Das ist ein Führungsmodell, das nicht mehr in die heutige Zeit passt. Ein Jugendleiter allein kann sich nicht um so viele Mannschaften kümmern und sowohl sportlich als auch außersportlich alles richtig machen. Demnach ist es sinnvoll sportliche Leiter zu etablieren, die Experten in der jeweiligen Altersklasse sind und sich um alle sportlichen Belange der Mannschaften kümmern. So haben alle Trainer eine sportliche Unterstützung an der Seite. Außerdem gibt es dann auch jemanden, der in Sachen Trainerbesetzungen, Spielstärkeneinschätzungen und Weiterentwicklungen die Verantwortung übernimmt. Das Wichtigste aus Vereinssicht: Das Wissen und die Arbeitslast sind auf mehrere Schultern verteilt. Fällt jemand aus, ist die hinterlassene Lücke weniger groß.