Im Jahre 1933 sorgte die englische Football-Association (FA) beim Cup-Finale für ein spektakuläres Novum: Schiedsrichter, Zuschauer und Medienvertreter sollten die Spieler besser erkennen können. Prompt stattete der Verband die Spieler der Finalteams FC Everton und Manchester City mit Trikotnummern aus. Die „Tofees“ aus Liverpool erhielten die Zahlen 1 bis 11 und die Kicker aus Manchester wurden von 12 bis 22 nummeriert. Die erste Nummer 9 erhielt der legendäre Everton-Mittelstürmer William Ralph Dean, den alle nur „Dixie“ nannten. Dean erzielte in den 1920er und 1930er Jahren 379 Tore in 438 Liga-Spielen. In der Saison 1927/28 erzielte der dribbelstarke Stürmer 60 Ligatore in einer Spielzeit – ein bis heute anhaltender Rekord! Seitdem symbolisiert die Zahl 9 einen Mittelstürmer, der viele Tore erzielt.
Fünf Jahre zuvor wagten die Engländer beim Spiel Arsenal gegen Sheffield Wednesday und Chelsea gegen Swansea Town den ersten Versuch, die Spieler mit Rückennummern auszustatten. Damals setzte sich diese Idee nicht durch, sodass es laut Medienberichten dabei blieb, die Spieler anhand modischer Extras wie z. B. rot-weißen Socken und einer blau-weiß karierten Kappe zu identifizieren.
So entwickelten sich Fußball-Rückennummern in Deutschland
In Deutschland dauerte es einige Zeit, bis die Einführung der Fußball-Rückennummer Einzug hielt. Erst in der Saison 1948/49 kamen Spieler und Fans in den Genuss, mit Rückennummern aufzulaufen.
Der damals amtierende deutsche Meister 1. FC Nürnberg, weigerte sich, die Spieler mit Rückennummern auszustatten – erst 1951 gaben sich die Franken einverstanden und nummerierten die Spieler auf den entsprechenden Trikots. In Deutschland wurde die Startelf mit den Zahlen 1 bis 11 durchnummeriert und die Ersatzbank erhielt die Trikotnummern 12 bis 15. Damals war der Fußball noch nicht professionalisiert, sodass die Kadergrößen nicht mit der Fußball-Gegenwart zu vergleichen waren.
Das Spielsystem 2-3-5 als Basis für die Vergabe der Rückennummern
Während heutzutage
Spielsysteme wie 4-3-3, 3-5-3 oder 4-2-3-1 beliebt sind, galt das 2-3-5 vor rund 100 Jahren als das Beliebteste. Anhand dieses Systems fand die Verteilung der Fußball-Rückennummern (1 bis 11) statt. Weil sich Fußballsysteme im Laufe der Zeit immer wieder veränderten, verschwand die klare Linie hinsichtlich der Nummerierung. Auch vor vielen Jahren hatten die Fußballnationen angepasste Spielsysteme, woraufhin unterschiedliche Nummerierungen für die gleichen Positionen zustande kamen. Im 2-3-5 Spielsystem wurden die beiden Verteidiger mit der Trikotnummer 2 und 3 versehen. Mittelfeldspieler erhielten die Nummern 4 (links), 5 (zentral) und 6 (rechts). Komplettiert wurden die Rückennummern mit der 7 (rechter Flügel), 8 und 10 (offensives Mittelfeld), 11 (linker Flügel) und 9 (Mittelstürmer).