Flockdruck: Was ist das genau?

Du möchtest wissen, was der Flockdruck genau ist und welche Vor- und Nachteile dieser hat? Dieser Artikel beantwortet dir alles rund um das Thema Flockdruck.

Was ist Flockdruck?

Der Flockdruck ist eine spezielle Form des Siebdrucks, wobei an dieser Stelle Dispersionskleber statt Farbe zum Einsatz kommt. Dispersionskleber ist nass, sodass die Flockfasern eingestreut werden können. Konkret bedeutet dies, dass beim Flockdruckverfahren das gewünschte Motiv aus farbigen Folien ausgeschnitten und anschließend auf das Trikot bzw. Textil geschweißt wird.

Wie funktioniert der Flockdruck in der Praxis?

Der Flockdruck ist ein weit verbreitetes Verfahren und wird von vielen Herstellern genutzt, um Textilien bzw. Trikots zu veredeln. Die Viskosefasern (der „Flock“) wird in ein elektromagnetisches Feld eingestreut, sodass nach dem Aushärten die bekannte flauschige Oberflächenstruktur entsteht. In der Praxis verläuft das Druckverfahren für gewöhnlich in 5 Schritten: 

  1. Als Erstes ist die gewünschte Grafik in eine Vektorgrafik umzuwandeln. 
  2. Jetzt wird die Flockdruck-Folie in das Schneideinstrument (Schneideplotter) gespannt. 
  3. Der Schneideplotter schneidet die Grafik gemäß gewünschter Vorlage. 
  4. Im vorletzten Schritt wird die Folie per Hand entgittert und mit einer heißen Transferpresse auf das Objekt „gepresst“. Die Hitze sorgt dafür, dass sich der Klebstoff auf der Unterseite der Folie erhärtet und somit am Textil haften bleibt. 
  5. Jetzt muss das Textil eine Weile abkühlen – anschließend ist das beflockte Trikot fertiggestellt.

Vor- und Nachteile des Flockdrucks

Vorteile

Beim Flockdruck wird das Motiv aus farbigen Folien ausgeschnitten und auf das Trikot geschweißt. Bei diesem Druckverfahren erhält das Textil eine plüschartige Oberfläche. Die Druckfolie ist mit durchschnittlich 0,5 mm etwas dicker, sodass das Motiv gut auf dem Stoff zu platzieren ist. Weil die verfügbare Farbpallette bei diesem Druckverfahren eingeschränkt ist, erzielen einfarbige Texte, Schriften oder Nummern beim Flockdruck ein respektables Ergebnis. Auch kleine einfach gehaltene Motive und Logos lassen sich mit Hilfe dieses Verfahrens gut präsentieren. Darüber hinaus passt das stoffartige Fasermaterial sehr gut zu Baumwolltextilien – auf anderen Materialien (z. B. Polyester), was häufig in Sporttrikots eingearbeitet ist, erreicht der Flock optisch eher einen unvorteilhaften Kontrast. Das Flockdruckverfahren bieten viele Anbieter im Einzelhandel oder in Online-Shops an – du wirst also schnell fündig, wenn du dein Trikot beflocken lassen möchtest. Hier die Vorteile des Flockverfahrens auf einem Blick:

  • Gute Ergebnisse bei Texten, Nummern und einfachen Logos. 
  • Das stoffartige Fasermaterial eignet sich sehr gut für Baumwollmaterialien. 
  • Die Verfügbarkeit ist durch Online-Shops und Einzelhändler sehr hoch. 
  • Kleine Auflagen sind finanziell erschwinglich.

Nachteile 

Der Flockdruck erzielt solide Ergebnisse und ist damit ein sehr beliebtes Verfahren, um Trikots oder Textilien zu veredeln. Das Flockdruckverfahren stößt aber an einigen Punkten an seine Grenzen. Hier haben wir für dich einige Nachteile des Flockdrucks zusammengefasst: 
  • Eingeschränkte Farbpalette: Generell kann das Flockdruckverfahren nicht mehr als 3 Farben pro Motiv verarbeiten. 
  • Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten: Auch besonders große oder filigrane Motive sind beim Flockdruck nur schwer ansprechend darzustellen. 
  • Vektorgrafik: Das Motiv muss als Vektorgrafik (Dateiformate: .EPS, .AI, .SVG, oder .CDR) zur Verfügung gestellt sein – Motive in einer gewöhnlichen PDF reichen an dieser Stelle nicht aus, weil andere Programme beim Drucken zum Einsatz kommen. 
  • Haltbarkeit: Die meisten Flockdruck-Trikots sind zwar waschmaschinentauglich und halten auch eine gewisse Zeit. Irgendwann kommen die Fasern aber an die Grenze der Belastbarkeit, sodass diese „brechen“. Die Folge: Der Flock löst sich vom Trikot. 
  • Tragekomfort: Die Flockfolie ist sehr dick und weniger flexibel. Auf dicken, schweren Stoffen wie z. B. Sweatshirts ist das beim Tragen nicht wirklich spürbar. Auf dünnen Stoffmaterialien wie z. B. Trikots ist der Tragekomfort aufgrund der dicken Flockfolie allerdings deutlich geringer. 
  • Zeitaufwand: Das Flockdruckverfahren ist sehr aufwendig, sodass du mit mehreren Wochen Produktions- bzw. Lieferzeit rechnen musst. 
  • Preis: Beim Flockdruck wird jede Komponente (Nummer, Name, Motiv, Text) vereinzelt auf das Trikot geschweißt – das nimmt Zeit in Anspruch, die bekanntlich Geld kostet. Beim Flockdruck musst du deshalb in der Regel einen Aufpreis für jede einzelne Flock-Komponente bezahlen.

Das Sublimationsdruckverfahren als hochwertige Alternative 

Die klassische Trikot-Beflockung ist zwar ein sehr gängiges und beliebtes Verfahren, bringt aber gerade in den Punkten Haltbarkeit, Kosten und Gestaltungsfreiheit einige Nachteile mit. Gibt es überhaupt eine kostengünstige und qualitativ hochwertige Alternative, um Trikots beflocken zu lassen? Ja, das Sublimationsdruckverfahren!
Beim Sublimationsdruck werden die Farben in das Textil eingedampft. Es gibt also keinen Klebstoff, der sich nach einer gewissen Zeit löst oder mehrfarbige Fasern, die irgendwann verblassen. Darüber hinaus erfolgt der Sublimationsdruck vollständig digital. Das heißt: Für das Unternehmen entstehen bei mehreren Flock-Komponenten oder aufwendigen Designs keine zusätzlichen Kosten. Gerade bei großen Auflagen (z. B. für deinen Sportverein) kannst du so viel Geld sparen. Zusammengefasst hat das Sublimationsdruckverfahren folgende Vorteile:

  • Gestaltungsfreiheit: Motive, Logos und Wappen sind problemlos und in hoher Qualität auf dem Trikot zu platzieren. Es gibt kein Druckverfahren, was in puncto Gestaltung mithalten kann. 
  • Höchste Druckqualität: Komplexe Muster, mehrfarbige Grafiken oder Fotografien sind mit maximaler Farbintensität darstellbar.
  • Materialeigenschaften: Das Textil behält seine ursprünglichen Materialeigenschaften, weil beim Eindampfen (im Vergleich aufschweißen bzw. aufkleben) keine Beschichtung auf dem Trikot hinterlassen wird.
  • Haltbarkeit: Auch nach zahlreichen Waschvorgängen ist die Farbintensität unverändert hoch. · Lieferzeiten: Das Sublimationsdruckverfahren erfolgt vollständig digital, sodass die Produktionszeit deutlich schneller ist.
  • Wasserbasierte Farben: Beim Sublimationsdruck braucht es keine Binde- und Lösungsmittel. Wasserbasierte Farben stellen eine wesentlich umweltfreundlichere Alternative dar. 

Du möchtest mehr über Trikot-Bedruckung bzw. Trikot-Beflockung erfahren? Hier erfährst du alles zum Thema.

Flockdruck im Sport: Warum ist die Trikot-Beflockung so beliebt?

Warum ist der Flockdruck im Sport, trotz der beschriebenen Nachteile und der vorhandenen Alternativen, nach wie vor so präsent? Das ist vor allem dem Bekanntheitsgrad und der hohen Verfügbarkeit geschuldet. Ein Trikotkauf im Internet ist schnell erledigt und es gibt zahlreiche Anbieter, die für überschaubare Kosten gleich eine individuelle Beflockung anbieten. Selbst im Einzelhandel ist an dieser Stelle schnell Abhilfe geschaffen – die meisten Sportfachlädchen um die Ecke, haben eine Flockmaschine und bieten eine entsprechende Beflockung nach Wunsch an.

Auch die Kosten bleiben bei den handelsüblichen Flock-Komponenten (Spielername, Vereinsname, Nummer, Wappen) überschaubar. Wenn sich eine Sportmannschaft neue Trikots kaufen möchte, betragen die Kosten pro Spieler zwischen 35 und 45 Euro. Weil in vielen Sportvereinen beim Thema Trikots die Mannschaften bzw. die Spieler und Eltern mehr oder weniger auf sich allein gestellt sind, fällt die Kostenfrage nicht arg ins Gewicht. Darüber hinaus sind auch die langen Lieferzeiten nicht relevant, sofern in der Sommer- bzw. Winterpause mit der Organisation begonnen wurde. Kompliziert wird die klassische Trikot-Beflockung, wenn ein mehrfarbiger Sponsor ins Spiel kommt oder weitere Komponenten auf das Trikot sollen. 

Der Flockdruck auf Sporttrikots wird in Mannschaften meistens nach ein bis zwei Spielzeiten zum Thema: Wenn der Flock sich langsam anfängt zu lösen und die Farben verblassen merken alle, dass es schnellstmöglich neue Trikots braucht. Und dann geht es bei den entscheidenden Kriterien (Qualität, Haltbarkeit, Gestaltung, Kosten und Lieferzeit) in eine neuerliche Diskussionsrunde, bei der in der Regel über Alternativen zur klassischen Trikot-Beflockung nachgedacht wird.

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